Den Brunnen gibt es noch, steht heute aber an einer anderen Stelle.Rückseite 1932 geschrieben:München, den 13. Februar 1932, Lieber Vater! Zu dem morgigen Fest unseres Namensheiligen gratuliere ich Dir herzlichst. Die Feier wird ja wohl schon heute im geliebten Kreise vor sich gehen; ich werden im Geiste bei Euch sein und wünsch uns allen...recht viel Fröhlichkeit. In meiner neuen Wohnung habe ich mich recht gut eingelebt, hier noch die neue Telefonnummer 55935. Mit den herzlichsten Grüßen und Küssen an Euch alle, Dein Valentin. An der Adresse kann ich leider nichts ändern. (Frl.G.Sch.)[— Transkription: Nina S.]Was meinte er mit "An der Adresse kann ich leider nichts ändern. (Frl.G.Sch.)"?[Chris Zwarg:]Nach mehrmaligem Anschauen und Lesen hab ich jetzt begriffen, was der Satz mit der Adresse bedeuten soll: Er schreibt ja an seinen Vater und gratuliert zum Namenstag. Wahrscheinlich ist ihm das im allerletzten Moment eingefallen, nachdem er die einzige Karte, die er hatte, bereits an Frl. Gretel adressiert hatte. Und deshalb der Nachsatz "An der Adresse (Frl. G. Sch.) kann ich leider nichts ändern". Nicht SEINE neue Adresse in München ist gemeint, sondern die falsch adressierte Karte. Ich nehme an, Frl. Gretel wohnte im selben Haus wie der Vater und die Karte kam pünktlich an, aber es ist halt komisch, wenn man der Tochter schreibt, um dem Vater zu gratulieren. Aber so stand es nun mal da, die Karte war schon adressiert, als ihm der Namenstag des Vaters in den Sinn kam, und weil man die Tintenschrift nicht radieren oder ausbessern konnte, war "leider nichts mehr zu ändern" an dem Namensdurcheinander. © Nimmerso, https://nimmerso.app/agb