Nimmerjahr-Sammlung: Helmut und Luise (vermutlich) machten einen Segelausflug und sahen zwei englische Kriegsschiffe, ein knappes Jahr nach Ende des 1. Weltkriegs, an einer (damals) deutschen Hafenstadt. Sie hat die Rückseite beschrieben:"Mit Helmut hatte ich im vorigen Jahre eine Segelpartie nach dem Seehafen Swinemünde gemacht. Ich sitze in unserm Boote. Im Hintergrunde ein englischer Kreuzer und ein Torpedobootszerstörer, die in der Nacht eingelaufen waren und am nächsten Morgen mit uns zugleich abfuhren, jene nach Stettin, wir durch die Swine nach Hause (ungefähr 80 km)."Ist schon irgendwie ein interessantes Zeitdokument. Da findet man ein Foto, das einen Tag im August beschreibt, dem ersten Sommer nach Deutschlands "Urkatastrophe".Das britische Kriegsschiff im Foto wird es längst nichtmehr geben. Unmassen an Metall, von Menschen einst zusammengetragen, aufwendig vernietet und verschweißt, Millionen Menschenstunden an Aufwand. Um diese Menschen zu ernähren, wurden weitere Massen an Ressourcen verbraucht. Wieviele Tonnen an Getreide, wieviele Tiere wurden geschlachtet, um dieses Schiff zu bauen? Irre, wenn man sich das klarmacht. Auch das Segelboot im Vordergrund wird wohl nicht mehr existieren. Der Mann im Boot ist längst tot, genauso die Schreiberin. Vielleicht stehen noch ein paar der Bäume am anderen Ufer, aber sonst ist alles anders. Trotzdem kann man heute vermutlich genau an diese Stelle gehen und, relativ zu unserer Erde, am selben Fleck stehen... aber nicht im selben Fleck im Universum, weil wir immer weiter irgendwo hinfliegen... © Helmut Nimmerjahn Zigarrenschachtel, https://nimmerso.app/agb